Lappenriss


Ein Lappenriss, auch Schrägriss genannt, ist eine Art von Meniskusriss, der schräg durch das Meniskusgewebe verläuft. Dieser Riss kann sowohl den inneren (medialen) als auch den äußeren (lateralen) Meniskus betreffen und oft zu einem instabilen Meniskuslappen führen, der sich im Gelenk einklemmen und Schmerzen, Blockierungen und weitere Schäden verursachen kann.


Ursachen

Schrägrisse können durch verschiedene Mechanismen entstehen:

  • Trauma: Akute Verletzungen, oft mit Drehbewegungen des Kniegelenks, können zu Schrägrissen führen.
  • Degeneration: Degenerative Veränderungen des Meniskusgewebes begünstigen Risse, besonders bei älteren Patienten.
  • Chronische Überlastung: Wiederholte Belastung des Kniegelenks kann zu Verschleiß und Rissen im Meniskus führen.

Symptome

Die Symptome ähneln denen anderer Meniskusrisse und variieren in Abhängigkeit der Größe und Lage des Risses sowie der individuellen Schmerzempfindlichkeit.

Mögliche Symptome sind:

  • Schmerzen: Im Kniegelenk, verstärkt durch Belastung und Bewegung.
  • Schwellung: Im Kniegelenk, besonders nach Aktivität.
  • Blockade: Das Kniegelenk blockiert und lässt sich nicht vollständig strecken oder beugen.
  • Instabilität: Ein Gefühl der Unsicherheit im Kniegelenk.
  • Knack- oder Schnappgeräusche: Knisternde oder knallende Geräusche im Kniegelenk bei Bewegung.

Diagnose

Die Diagnose eines Schrägrisses basiert auf:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Erhebung der Krankengeschichte und Durchführung spezifischer Tests wie dem McMurray-Test, dem Apley-Test oder dem Joint Line Tenderness Test.
  • Bildgebung: Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ist die beste Methode, um einen Schrägriss zu visualisieren und den Schweregrad zu beurteilen.

Behandlung

Die Behandlung eines Schrägrisses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Größe und Lage des Risses, Alter des Patienten, Symptomen und Aktivitätslevel. Mögliche Optionen sind:

  • Konservative Therapie: Bei kleinen, asymptomatischen Rissen oder Rissen in schlecht durchbluteten Bereichen kann eine konservative Behandlung mit Physiotherapie, Schmerzmedikamenten und Aktivitätsmodifikation ausreichend sein.
  • Arthroskopische Meniskusteilresektion: Bei größeren Rissen oder Rissen, die Symptome verursachen, kann ein arthroskopischer Eingriff zur Entfernung des gerissenen Meniskusanteils erforderlich sein.
  • Meniskusnaht: Bei frischen Rissen in gut durchbluteten Bereichen kann eine Meniskusnaht versucht werden, um den Meniskus zu erhalten und die volle Funktion wiederherzustellen.

 

Zum Autor

Dr. Markus Figl - Kniespezialist

Priv.Doz. Dr.Markus Figl

ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie und Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Als Sportarzt praktiziert er in seinen Ordinationen in Wien 1190 und in 3430 Tuln.

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