Karpaltunnelsyndrom

von OA Priv. Doz. Dr. Markus Figl

Das Carpaltunnelsyndrom (auch Karpaltunnelsyndrom) ist eine Einengung des Nervus medianus (Handmittelnerv) im Bereich der Handwurzel. Der Nerv verläuft dort gemeinsam mit 9 Beugesehnen im sogenannten Carpaltunnel (Karpaltunnel). Der Carpaltunnel wird von den Handwurzelknochen und einem ca. 3 cm breiten Band (Retinaculum flexorum) begrenzt. Schwellungen im Karpaltunnel führen zu einer Einschnürung bzw. ein Abdrücken des Nervus medianus (Medianusnerv, Handmittelnerv).


Die wichtigsten Infos in Kürze

Was sind die typischen Symptome?

Karpaltunnelsyndrom - Darstellung mittels Illustraion - Handgelenk
Bild: Karpaltunnelsyndrom - Sensibilitätsstörungen - Taubheitsgefühl, Kribbeln als typische Symptome

Der Nervus medianus und seine Äste verlaufen vom Unterarm über das Handgelenk zum Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und zur speichenseitigen Hälfte des Ringfingers. Typische Symptome beim Carpaltunnelsyndrom (Karpaltunnelsyndrom) sind Taubheitsgefühle, Kribbeln und Einschlafen im Bereich der angeführten Finger.

Wie wird die Diagnose gestellt?

In den meisten Fällen kann die Verdachtsdiagnose schon durch die Symptome, die der Patient schildert, gestellt werden. Ganz typisch sind dabei nächtliche Beschwerden. Häufig berichtet der Patient, aufzuwachen und durch ein Ausschütteln der Hand die Symptome lindern zu können. Bei der Untersuchung der Hand können spezielle Tests dazu beitragen, die Verdachtsdiagnose zu erhärten.

Die definitive Diagnose wird durch eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bestätigt. Bei diesen Messungen, die durch einen Neurologen durchgeführt werden, kann objektiv bestimmt werden, ob und wie schwer eine Einengung des Nervs vorliegt.

Wie wird beim Karpaltunnelsyndrom operiert?

Bei der operativen Behandlung wird der Nervus medianus aus seiner Einklemmung befreit, indem man das Retinaculum flexorum, welches das Dach des Carpaltunnels bildet, durchtrennt. Dies erfolgt über einen kurzen Schnitt im Bereich der Hohlhand (ca. 2cm lang) oder minimalinvasiv mit einem Endoskop.

Eine Ruhigstellung nach der Operation ist nicht erforderlich. Die Nähte werden nach 7-10 Tagen entfernt. In allen Fällen kommt es direkt nach der Operation zum Verschwinden der nächtlichen Beschwerden und der Schmerzen. Wenn vor der Operation schon lange ein anhaltendes Taubheitsgefühl bestanden hat, so dauert die Regeneration der neuronalen Strukturen und die Rückkehr des normalen Hautgefühles häufig etwas länger. In manchen Fällen wenn der Nerv über Jahre unter Druck gestanden ist, kann eine vollständige Erholung der Leitfähigkeit des Nerven auch ausbleiben. Sensibilitätsstörungen können dann dauerhaft bestehen. Daher ist es ratsam bei einem Carpaltunnelsyndrom (Karpaltunnelsyndrom) nicht zu lange auf eine operative Druckentlastung des Nerven zu warten. Führen konservative Maßnahmen wie Ergotherapie, Schienenbehandlung oder Infiltrationen über 3 Monate zu keiner nachhaltigen Besserung, so ist die Operation anzuraten.

Was passiert, wenn das Karpaltunnelsyndrom nicht operiert wird?

Nerven sind empfindliche Strukturen. Lange bestehende Druckeinwirkungen können zu einer zunehmenden Funktionsstörung führen, die sich unter Umständen nicht mehr erholt. Neben anhaltenden Sensibilitätsstörungen kann durch eine dauerhafte Einklemmung auch eine Schwäche des Daumens mit teilweisem Rückgang der Daumenballenmuskulatur auftreten. Es ist deshalb in vielen Fällen ratsam, mit der Operation nicht zu lange zu warten.

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Das Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS, Carpaltunnelsyndrom, Carpal tunnel syndrom, CTS) ist ein Kompressionssyndrom. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der der Nervus medianus, ein wichtiger Nerv in der Hand, im Bereich des Handgelenks komprimiert wird. Diese Kompression führt zu Beschwerden wie Kraftverlust, Sensibilitätsstörungen und Schmerzen.

Wer ist betroffen?

Interessanterweise sind Frauen etwa dreimal häufiger als Männer von diesem Syndrom betroffen.

Erste Anzeichen und Symptome

Die ersten Symptome sind meist Schmerzen oder ein unangenehmes Kribbeln in der Hand, die bis in den Arm ausstrahlen können. Diese Beschwerden treten anfangs oft nachts auf. Mit der Zeit können sie jedoch auch tagsüber bemerkbar werden. Im weiteren Verlauf kann es zu Muskelschwund im Bereich des Daumenballens, Schwierigkeiten beim Greifen und einem nachlassenden Tastgefühl sowie einer Kraftminderung kommen.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei leichten Formen des Karpaltunnelsyndroms können nicht-operative, konservative Behandlungen wie Ergotherapie, spezielle Nachtlagerungsschienen oder entzündungshemmende Infiltrationen zu einer Linderung der Symptome führen. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden ist eine minimalinvasive Operation notwendig.

Aufbau des Karpaltunnels

Der Karpaltunnel selbst ist ein durch Bindegewebe fest umschlossener Tunnel auf der Handflächenseite des Handgelenks, der vom Unterarm zur Hand führt. Die Handwurzelknochen bilden den Boden und die Seitenwände des Tunnels, während das „Dach“ von einem breiten Band, dem Retinaculum flexorum, gebildet wird. Durch diesen Tunnel verlaufen neben dem Nervus medianus auch neun Beugesehnen, die für die Bewegung der Finger verantwortlich sind. Der Nervus medianus übermittelt motorische Funktionen und sensible Empfindungen und steuert vegetative Funktionen an der Hand.

Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom

Durch einen Druckanstieg im Karpaltunnel wird der Nerv geschädigt. Meist beginnt das Karpaltunnelsyndrom wenn bei vorbestehender relativer anatomischer Enge eine Gewebeschwellung durch mechanische Überlastung, eine Entzündung des Sehnengleitgewebes oder eine Allgemeinerkrankung hinzukommt.

Faktoren, die zur Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms beitragen können

  • konstitutionelle Enge des Karpalkanals
  • Arbeitshand meist stärker betroffen (beidseitiges Auftreten ist aber häufig)
  • manuelle Arbeit
  • Schwangerschaft
  • Nierenschädigungen
  • Handgelenk- oder distale Unterarmfrakturen und Narbenbildungen
  • Diabetes mellitus
  • Sehnenscheidenentzündung der Fingerbeuger
  • Verlängertes Muskelprofil der langen Fingerbeugemuskeln
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Chronische Polyarthritis

Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Smptome bei Karpaltunnelsyndrom
Bild: Achten sie auf Symptome wie "Einschlafen der Hand" oder ein Gefühl von "Ameisenlaufen" in der Hand

Erste Anzeichen

Das Karpaltunnelsyndrom beginnt typischerweise mit Schmerzen oder einem Gefühl des Einschlafens bzw. „Ameisenlaufens“ in der Hand. Diese Empfindungen können sich vom Handgelenk aus in den Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und die speichenseitige Hälfte des Ringfingers ausbreiten.

Entwicklung der Symptome

Anfangs treten die Beschwerden überwiegend nach Belastung des Handgelenks auf, etwa nach körperlicher Arbeit oder beim Fahrradfahren. Mit der Zeit können Symptome auch ohne Anlass auftreten, insbesondere nachts. Im weiteren Verlauf werden die Beschwerden auch tagsüber immer häufiger und intensiver.

Fortschreitende Symptome

Durch die anhaltende Kompression des Nervus medianus kommt es zu einem Muskelschwund insbesondere am Daumenballen. Dies führt zu einer Schwäche beim Greifen und Zupacken, die zunächst morgens am stärksten spürbar ist.

Zusätzliche Beschwerden

Neben den motorischen Einschränkungen können auch vegetative Störungen auftreten wie trophische und vaskuläre Veränderungen. Bei fortschreitender Nervenschädigung verschlechtert sich die Feinmotorik, und die Sensibilität der ersten dreieinhalb Finger nimmt ab. Dies äußert sich in einer verminderten Wahrnehmung und in Parästhesien (abnormen Empfindungen) am Daumn und der drei radialen (speichenseitigen) Fingerkuppen sowie einer zunehmenden Atrophie (Rückbildung) der Daumenballenmuskulatur.

Diagnostik bei Karpaltunnelsyndrom

Zunächst erfolgt die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Der Karpaltunnel reagiert oft empfindlich auf Druck und leichtes Beklopfen (Hoffmann-Tinel-Zeichen). Auch bei Überstreckung oder starker Beugung des Handgelenkes treten typische Symptome auf (Phalen-Zeichen), die auf ein Karpaltunnelsyndrom hinweisen. Eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des Nervus medianus sichert die Diagnose. Häufig lassen wir auch Nervenultraschall Untersuchungen durchführen. Diese können die Schwere der Kompression des Nervus medianus beim Carpaltunnelsyndrom (Karpaltunnelsyndrom) besonders gut dokumentieren.


Therapie bei Karpaltunnelsyndrom

Konservative Therapieansätze

Frau in Sportoutfit dehnt ihr Handgelenk
Bild: Eine konservative Therapie im Frühstadium eines "KTS" kann sinnvoll sein

Anfangsmaßnahmen
Im Frühstadium des Karpaltunnelsyndroms kann zunächst eine nicht operative Behandlung sinnvoll sein. Eine deutliche Besserung kann bereits durch die Vermeidung von Tätigkeiten erreicht werden, die die Beschwerden auslösen, insbesondere bei schwerer mechanischer und repetitiver Überbelastung.

Unterstützende Hilfsmittel
Das Tragen von speziellen Nachtschienen oder geformten Stützverbänden, die auch für den Tag verfügbar sind, kann helfen, die Symptome zu lindern oder vorübergehend zu beseitigen. Diese Hilfsmittel sind im Sanitätsfachhandel erhältlich.

Medikamentöse Therapie
Zur Unterstützung können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Dazu gehören nichtsteroidale Entzündungshemmer oder die lokale Infiltration von Kortikoiden direkt in den Karpaltunnel.

Kältetherapie zur Senkung der Entzündungsaktivität oder Wärmetherapie zur Förderung der Durchblutung können ebenfalls Teil der Behandlung sein.

Info: Bei schwangeren Frauen kann eine Besserung der Symptome nach der Geburt aufgrund hormoneller Veränderungen häufig erwartet werden.

Operative Therapie

Dr. Figl mit OP-Maske und Kopfbedeckung
Bild: Dr. Figl - Handchirurg & Spezialist für Carpaltunnelsyndrom

Indikation für die Operation
Wenn konservative Maßnahmen keine dauerfhafte Besserung bewirken, wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen, um Dauerschäden zu verhindern. Die Operation kann meist ambulant oder tagesklinisch und unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden.

Durchführung der Operation
Der Chirurg verwendet eine optische Lupenbrille für eine optimale Sicht und legt einen ca 2 bis 2,5cm langen Hautschnitt an der Beugeseite des Handgelenks an. Das darunterliegende Fett wird weggehalten, die Unterarmfaszie wird eröffnet. Dann wird das Retinaculum flexorum identifiziert und inzidiert. Mit der Schere wird das Band in beide Richtungen gespalten. Alternativ kann auch ein endoskopisches Verfahren (Hautschnitt ca. 1cm lang) angewendet werden. 

Ziel der Operation ist es, das Retinaculum flexorum, das Band, welches den Karpaltunnel auf der Seite zur Hohlhand hin begrenzt, vollständig zu durchtrennen. Dadurch wird der Nervus medianus druckentlastet.

Der Eingriff dauert in der Regel nur 5-10 Minuten und eine Ruhigstellung der Hand nach der Operation ist nicht erforderlich.


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Häufige Fragen zum Carpaltunnelsyndrom

 

Bei der operativen Behandlung wird der Nervus medianus aus seiner Einklemmung befreit, indem man das Retinaculum flexorum, welches das Dach des Carpaltunnels bildet, durchtrennt.
Dies erfolgt über einen kurzen Schnitt im Bereich der Hohlhand oder minimal invasiv mit einem Endoskop.

Zum Autor

Priv.Doz. Dr.Markus Figl

ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie und Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Als Sportarzt praktiziert er in seinen Ordinationen in Wien 1190 und in 3430 Tuln.

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Patientenfeedback - Carpaltunnelsyndrom

Hand Operation wegen Karpaltunnelsyndrom und schnellender Finger

"Dr. Figl ist ein äußerst kompetenter, einfühlsamer und sympatischer Arzt! Die ganze Familie war bei ihm, es sind alle rund um zufrieden! Die Nachsorge ist super auch am Wochenende bei Problemen hat er geholfen!!! Die Beratung ist super, erklärt ruhig was zu tun ist und welche Möglichkeiten es gibt bezüglich der Behandlung!!!" Franziska D.

Hand Operation wegen Karpaltunnelsyndrom

"Ein Arzt, der absolut auf die Probleme des Patienten eingeht. Herr OA Priv.Doz. Dr. Markus Figl schlug eine Operation vor, besprach diese ausführlich mit mir und operierte zum vereinbarten Termin. Mit dem Ergebnis der Eingriffe bin ich äußerst zufrieden!"
Ein DocFinder Nutzer

Karpaltunnel Operation

äußerst kompetenter Arzt, ruhig, erklärt verständlich, operiert privat, macht Nachbetreuung selbst. Ich fühlte mich immer gut aufgehoben und bestens betreut.
Ein DocFinder Nutzer

Hand-OP

Dr. Figl ist ein äußerst kompetenter, einfühlsamer und sympatischer Arzt! Die ganze Familie war bei ihm, es sind alle rund um zufrieden! Die Nachsorge ist super auch am Wochenende bei Problemen hat er geholfen!!! Die Beratung ist super, erklärt ruhig was zu tun ist und welche Möglichkeiten es gibt bezüglich der Behandlung!!!
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