Meniskusnaht


Die Meniskusnaht (oder Meniskusrefixation) ist ein chirurgischer Eingriff zur Reparatur eines gerissenen Meniskus, einer wichtigen Struktur im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer und Stabilisator fungiert. Ziel der Meniskusnaht ist es, die Funktion des Meniskus wiederherzustellen und langfristige Schäden am Kniegelenk, wie z. B. Arthrose, zu vermeiden.


Indikationen

Eine Meniskusnaht wird typischerweise in folgenden Fällen in Betracht gezogen:

  • Frischer Riss: Die beste Heilungschance besteht, wenn der Meniskusriss akut und nicht degenerativ bedingt ist.
  • Lage des Risses: Risse im gut durchbluteten äußeren Bereich des Meniskus (rote Zone) haben bessere Heilungsaussichten.
  • Art des Risses: Längsrisse oder Korbhenkelrisse eignen sich besser für eine Naht als radiale Risse oder komplexe Rissmuster.
  • Patientenfaktoren: Alter, Aktivitätslevel und die Stabilität des Kniegelenks spielen eine Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Operationstechnik

Die Meniskusnaht wird meist arthroskopisch durchgeführt, d. h. minimal-invasiv über kleine Hautschnitte und mithilfe einer Kamera und speziellen Instrumenten.

Es gibt verschiedene Nahttechniken, die je nach Rissmuster und Lage angewendet werden:

  • Inside-Out-Technik: Fäden werden von innen durch den Meniskus nach außen geführt und an der Kapsel befestigt.
  • Outside-In-Technik: Fäden werden von außen durch die Kapsel und den Meniskus geführt und innen verknotet.
  • All-Inside-Technik: Spezielle Implantate verankern die Naht innerhalb des Kniegelenks, ohne dass Fäden nach außen geführt werden.

Nachbehandlung

Die postoperative Phase hängt von der Art und Schwere des Risses sowie der gewählten Nahttechnik ab. Im Allgemeinen umfasst die Rehabilitation:

  • Ruhigstellung und Teilbelastung: In den ersten Wochen wird das Kniegelenk meist mithilfe einer Schiene ruhiggestellt, um die Heilung zu fördern.
  • Physiotherapie: Ein individuelles Programm zur Wiederherstellung der Beweglichkeit, Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der Koordination.
  • Sportliche Aktivität: Die Rückkehr zum Sport erfolgt schrittweise und unter Anleitung eines Arztes oder Physiotherapeuten.

Vorteile

  • Erhalt des Meniskus: Die Meniskusnaht ermöglicht es, den Meniskus zu erhalten und seine wichtige Funktion im Kniegelenk zu bewahren.
  • Verbesserte Stabilität: Die Reparatur des Meniskus kann die Stabilität des Kniegelenks verbessern und das Risiko für weitere Verletzungen reduzieren.
  • Verhinderung von Folgeschäden: Durch die Wiederherstellung der Meniskusfunktion können langfristige Schäden am Kniegelenk, wie z. B. Arthrose, reduziert werden.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Meniskusnaht Risiken und mögliche Komplikationen, wie z. B.:

  • Infektion
  • Nachblutung
  • Thrombose
  • Meniskusheilungsstörungen
  • Erneuter Riss des Meniskus

 

 

Zum Autor

Dr. Markus Figl - Kniespezialist

Priv.Doz. Dr.Markus Figl

ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie und Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Als Sportarzt praktiziert er in seinen Ordinationen in Wien 1190 und in 3430 Tuln.

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