Allograft


Ein Allograft, auch bekannt als Allotransplantat, ist transplantierbares Gewebe, das von einem menschlichen Spender entnommen und einem anderen Menschen implantiert wird. Diese Methode findet breite Anwendung in der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, insbesondere bei der Rekonstruktion von ligamentären Verletzungen wie Kreuzbandrissen, sowie bei der Behandlung von umfangreichen Knochendefekten oder komplexen Frakturen.Allograft Illustration


Die Verwendung von Allografts bietet mehrere Vorteile gegenüber Autografts (Transplantate, die vom Körper des Patienten entnommen werden), darunter die Vermeidung zusätzlicher Operationen und Schmerzen an der Entnahmestelle, eine potenziell unbegrenzte Versorgung mit Transplantatmaterial und die Möglichkeit, genauere Größen und Formen des Transplantats für die spezifische chirurgische Anwendung auszuwählen.

Allerdings gibt es auch potenzielle Nachteile und Risiken, einschließlich einer langsameren Integration und Heilung des Transplantats, eines geringeren biomechanischen Matches im Vergleich zu Autografts und eines minimalen Risikos der Krankheitsübertragung. Die Sicherheit von Allografts wird durch sorgfältige Screening-Verfahren für Spender, sterile Verarbeitung und Konservierungsmethoden verbessert, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Die Entscheidung für ein Allograft muss auf einer sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile basieren, wobei individuelle Patientenfaktoren wie Alter, Aktivitätsniveau, spezifische gesundheitliche Bedingungen und persönliche Präferenzen berücksichtigt werden müssen.

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Zum Autor

Priv.Doz. Dr.Markus Figl

ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Unfallchirurgie und Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Als Sportarzt praktiziert er in seinen Ordinationen in Wien 1190 und in 3430 Tuln.

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