Hoffmann-Tinel-Zeichen
Das Hoffmann-Tinel-Zeichen (auch Tinel-Zeichen genannt) ist ein klinischer Test, der verwendet wird, um eine Irritation oder Schädigung eines peripheren Nervs festzustellen. Der Test wird durchgeführt, indem der Arzt leicht mit dem Finger auf den Verlauf des betroffenen Nervs klopft. Ein positives Hoffmann-Tinel-Zeichen äußert sich durch ein Kribbeln oder leichtes Stromgefühl im Versorgungsgebiet des Nervs.
Anwendung und Bedeutung
Das Hoffmann-Tinel-Zeichen kann bei der Diagnose verschiedener Nervenschädigungen hilfreich sein, darunter:
- Karpaltunnelsyndrom: Das Tinel-Zeichen ist ein klassisches Symptom des Karpaltunnelsyndroms, bei dem der Nervus medianus im Bereich des Handgelenks komprimiert wird. Durch Beklopfen des Nervs im Karpaltunnel verspürt der Patient ein Kribbeln oder elektrisierende Gefühl in den Fingern, die vom Nervus medianus versorgt werden (Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und ringfingerseitige Hälfte des Ringfingers).
- Ulnarisrinnensyndrom: Bei einer Reizung oder Schädigung des Nervus ulnaris am Ellenbogen kann das Tinel-Zeichen positiv sein, wenn man auf den Nerv im Bereich der Ellenbeuge klopft.
- Andere Nervenkompressionssyndrome: Das Tinel-Zeichen kann auch bei anderen Nervenkompressionssyndromen, wie dem Tarsaltunnelsyndrom oder dem Supinatorlogensyndrom, positiv sein.
Interpretation des Hoffmann-Tinel-Zeichens
Obwohl das Hoffmann-Tinel-Zeichen ein hilfreicher Hinweis auf eine Nervenschädigung sein kann, ist es nicht immer eindeutig, da es auch bei gesunden Personen in milder Form auftreten kann. Daher sollte die Interpretation des Tests immer im Zusammenhang mit anderen klinischen Befunden und Untersuchungen erfolgen.
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
- Einfache und schnelle Durchführung
- Nicht-invasive Methode
Nachteile:
- Subjektive Bewertung des Symptoms
- Nicht immer spezifisch für eine bestimmte Nervenschädigung