Lachman-Test
Der Lachman-Test ist eine klinische Untersuchungsmethode, die verwendet wird, um die Integrität des vorderen Kreuzbandes (VKB) im Knie nach einer Verletzung zu beurteilen. Dieser Test ist besonders wichtig bei der Diagnose von Vorderen Kreuzbandverletzungen, die häufig bei Kontaktsportarten und Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Basketball und Skifahren auftreten. Der Test ist nach dem amerikanischen Orthopäden Dr. John Lachman benannt, der ihn in den frühen 1970er Jahren popularisierte und zum Standardverfahren in der orthopädischen Diagnostik machte.
Der Test wird durchgeführt, indem der Patient auf dem Rücken liegt und das betroffene Bein leicht gebeugt wird. Der Untersucher stabilisiert den Oberschenkel mit einer Hand, während die andere Hand den Unterschenkel knapp unterhalb des Knies fasst und vorsichtig nach vorne zieht. Ein positiver Lachman-Test, bei dem eine abnormale Vorwärtsbewegung des Unterschenkels im Verhältnis zum Oberschenkel festgestellt wird, deutet auf eine Schädigung oder Ruptur des vorderen Kreuzbandes hin.
Vorteil: Der Lachman-Test ist nicht schmerzhaft ist und stellt eine nur geringe Belastung für das verletzte Knie dar. Außerdem gilt er als besonders sensitiv und spezifisch für die Erkennung von VKB-Schäden, insbesondere in den frühen Stadien nach einer Verletzung. Alternativen sind der vordere Schubladendest oder der Pivot-Shift Test.
Die Durchführung des Lachman-Tests erfordert Erfahrung und Präzision, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen. Bei unklaren oder grenzwertigen Befunden kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) zusätzliche Informationen liefern und zur endgültigen Diagnose beitragen. Eine korrekte Diagnose ist entscheidend für die Planung einer angemessenen Behandlung, die von physiotherapeutischen Maßnahmen bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen kann, um die Stabilität des Knies wiederherzustellen und langfristige Schäden zu vermeiden.
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