Radiusfraktur
Eine Radiusfraktur bezeichnet einen Bruch der Speiche knapp unterhalb des Handgelenkes. Die Speiche bildet gemeinsam mit der Elle den Unterarm. Speichenbrüche werden auch als distale Radiusfrakturen bezeichnet.
Hauptursache
Die typische Ursache für eine Radiusfraktur ist ein Sturz auf die ausgestreckte Hand, wobei der Knochen dem Druck nicht standhalten kann und bricht. Auch direkte Schläge oder Verletzungen im Sport können zu solchen Frakturen führen.
Symptome und Diagnose
Symptome: Zu den Symptomen einer Radiusfraktur zählen starker Schmerz, Schwellungen, sichtbare Deformitäten wie ein Knick im Unterarm, eingeschränkte Beweglichkeit im Handgelenk und in manchen Fällen sogar das sichtbare Hervorstehen von Knochenfragmenten bei offenen Frakturen.
Diagnose: Die Diagnose wird durch körperliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen des Unterarms gestellt, um den genauen Bruchort und die Frakturart (mit und ohne Gelenksbeteiligung) zu bestimmen. Bei komplexen Frakturen können ergänzende CT-Scans zur OP Planung oder MRT Untersuchungen zur Verifizierung von Begleitverletzungen erforderlich sein.
Therapiemöglichkeiten
Konservative Therapie: Stabile Radiusfrakturen können konservativ behandelt werden. Dabei wird der Bruch meist im Hängen in Bruchspaltanästhesie eingerichtet und gegipst. Schmerzmanagement und physiotherapeutische Übungen sind ebenfalls wichtig. Die Beweglichkeit der Finger und der angrenzenden Gelenke sollte während der Bruchheilung regelmäßig trainiert werden.
Operative Therapie: Instabile Radiusfrakturen, insbesondere solche mit starker Verschiebung der Knochenfragmente und einer Trümmerzone, erfordern oft eine operative Behandlung. Diese kann das Einsetzen von Schrauben, Platten oder Drahtstiften beinhalten, um die Knochenfragmente zu stabilisieren und eine korrekte Heilung zu gewährleisten. Nach der Operation ist in der Regel eine Physiotherapie notwendig, um die volle Funktion des Handgelenks und des Arms wiederherzustellen.
Die Prognose einer Radiusfraktur hängt stark von der Schwere der Verletzung und der Qualität der Behandlung ab. Frühzeitige und angemessene medizinische Versorgung ist entscheidend, um langfristige Komplikationen wie Bewegungseinschränkungen und chronische Schmerzen zu vermeiden.
Mein Rat als Handspezialist:
Bei einer Radiusfraktur (Speichenbruch) ist die Behandlung durch einen erfahrenen Unfallchirurgen für ein gutes Ergebnis entscheidend. Ist der Bruch erstmal eingerichtet und mit einem Gips versorgt, so hast Du ausreichend Zeit (mind. 14 Tage) um Dir einen Spezialisten für die meist notwendige Operation (Plattenosteosynthese) zu suchen.