Achillessehnenriss
Ein Achillessehnenriss bezeichnet die teilweise oder vollständige Durchtrennung der Achillessehne, die vom Wadenmuskel hinunter zum Fersenbein verläuft. Diese Verletzung ist besonders häufig bei Sportlern, die Sportarten mit plötzlichen Beschleunigungen oder intensivem Springen ausüben, wie Basketball oder Fußball.
Hauptursache
Die Hauptursache für einen Achillessehnenriss ist oft eine plötzliche Belastungssteigerung auf die Sehne bei schon maximaler Vorspannung. Dies überlastet die Sehenfasern und bringt sie zum Zerreißen.
Risikofaktoren können schlechtes Schuhwerk, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport und vorbestehende Achillessehnenprobleme wie eine Tendinitis oder Tendinopathie sein.
Symptome und Diagnose
Symptome: Zu den Symptomen gehören ein plötzlicher, scharfer Schmerz in der Ferse oder hinter dem Knöchel, oft begleitet von einem spürbaren „Knall“ oder „Schnappen“. Viele Betroffene beschreiben das Gefühl, als ob sie von hinten getreten worden wären. Die Folge ist eine deutlich eingeschränkte Fähigkeit, das Bein zu belasten oder auf den Zehen zu stehen.
Diagnose: Die Diagnose eines Achillessehnenrisses erfolgt durch klinische Untersuchungsmethoden wie den Thompson-Test, bei dem Druck auf die Wade ausgeübt wird, um zu sehen, ob der Fuß sich reflektorisch beugt. Auch eine Delle im Bereich der Unterschenkelwade ist oft gut tastbar.
Ergänzend können Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um das Ausmaß des Risses genau zu bestimmen.
Therapiemöglichkeiten
Konservative Therapie: Eine nicht-operative Behandlung kann insbesondere bei Teilrissen in Betracht gezogen werden. Auch bei Patienten mit geringen körperlichen Anforderungen oder bei Patienten mit einem zu hohen Operationsrisiko aufgrund von Vorerkrankungen ist die konservative Therapie eine Option. Diese umfasst die Ruhigstellung des Beines in einer speziellen Luftkissenschiene oder einem Gips.
Dabei wird das Bein anfänglich in einer Spitzfußstellung gehalten, um den Sehnenenden die Möglichkeit zu geben, sich zu finden und spannungsfrei zu heilen. Eine zusätzliche Stosswellentherapie und die Behandlung mit Autologem Conditioniertem Plasma (ACP, PRP) aktiviert regenerative Prozesse in der Sehne und begünstigt dadurch die Heilung. Physiotherapie ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der konservativen Behandlung.
Operative Therapie: Bei aktiven Personen und Sportlern ist eine operative Behandlung zu bevorzugen. Die Enden der gerissenen Sehne werden dabei zusammengeführt, vernäht und das Sehnengleitgewebe exakt rekonstruiert.
Nach der Operation wird in der Regel eine Ruhigstellung mit einem Aircast Walker für 4-6 Wochen durchgeführt. Anschließend beginnt die Rehabilitationsphase mit schrittweiser Belastungssteigerung und Physiotherapie. Eine Wiederherstellung der Sehnenfunktion mit voller sportlicher Belastbarkeit ist in den meisten Fällen möglich.
Mein Rat als Unfallchirurg:
Achillessehnenrisse kündigen sich oft schon Monate vorher an. Vermeide Übertraining und begib Dich bei Schmerzen im Bereich der Achillessehne in eine gute ärztliche Behandlung. Cortisonspritzen haben bei Achillessehnenschmerzen nichts verloren. Sie können einen Riss der Sehne sogar begünstigen.