Dank verbesserter Therapieformen und exakterer Diagnostik ist die individuelle Behandlung beim Kreuzbandriss auf dem Vormarsch.





Eine Knieverletzung (zum Beispiel ein Kreuzbandriss oder Meniskusriss) kann jeden treffen – und das obwohl der alpine Skisport nachgewiesenermaßen sicherer geworden ist. Das ist auf besseres Material und optimal präparierte Pisten zurückzuführen. Trotzdem muss es unser Ziel sein, auf diesem Weg weiterzugehen und präventive Maßnahmen zu propagieren. Dazu zählt ganz wesentlich die körperliche Fitness und situationsangepasstes Fahren. Wenn es doch passiert, dass das Knie eine Verletzung erleidet, gibt es eine gute Nachricht: Moderne, minimalinvasive operative Verfahren erlauben nach einem Kreuzbandriss praktisch immer eine Rückkehr in den Skisport.

Was tun, wenn´s passiert?

Eine Verletzung am Kreuzband, Meniskus oder Knorpel im Knie ist nicht immer mit starken Schmerzen verbunden. Wenn jedoch ein unsicheres Gefühl, Belastungs- oder Ruheschmerz oder eine Knieschwellung auftreten, sollte unbedingt eine ärztliche Untersuchung stattfinden. Wichtig ist es das verletzte Knie zu kühlen, um die Schwellung gering zu halten. Der Arzt stellt fest, ob der Verdacht einer schweren Verletzung etwa ein Kreuzbandriss besteht, und ordnet bildgebende Untersuchungen an. Das Röntgen zeigt den Knochen, ein MRT (Magnetresonanztomographie) zeigt Bänder, Meniskus und Knorpel. Damit kann der Arzt in Kürze und mit hoher Sicherheit die richtige Diagnose stellen. Der vordere Kreuzbandriss ist die häufigste schwere Verletzung des Kniegelenks und benötigt zur stabilen Ausheilung oft einen operativen Eingriff.

Unterschiedliche OP Methoden

In vielen Bereichen der Medizin ist ein starker Trend zu individualisierter Behandlung festzustellen. Das bedeutet, dass für eine gestellte Diagnose auf den jeweiligen Patienten eine angepasste Behandlung erstellt wird. Diese verbesserte Therapie wurde durch exaktere Diagnostik und spezialisiertes Wissen und die Wirksamkeit von Therapieformen möglich. Ebenso verhält es sich bei der Behandlung eines Kreuzbandrisses. Eine exakte Diagnostik ist mit einer Untersuchung durch den Arzt und einer MRT-Untersuchung möglich. Dadurch werden das Ausmaß der durch den Riss entstandenen Instabilität, eventuelle Zusatzverletzungen (Meniskus, Knorpel) und die Art des Kreubandrisses diagnostiziert. Analog zu Knochenbrüchen gibt es auch bei Kreuzbandrissen so genannte unverschobene Bandrisse, die eine gute Chance zur Heilung ohne operativen Eingriff haben. Wenn die gerissenen Bandanteile jedoch verschoben sind, ist ein operativer Eingriff erforderlich, um eine Heilung zu erreichen. Auch im Bereich der Operation haben wir heute unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Diese reichen von arthroskopischer Kreuzband – Naht bis zu individuellen Kreuzband Ersatzplastiken. Der spezialisierte Kniechirurg kann hier die optimale Methode für den Patienten anbieten. Ein erfolgreicher operativer Eingriff, gefolgt von einer intensiv durchgeführten Physiotherapie, sind die besten Garanten für eine erfolgreiche Wiederherstellung eines stabilen Kniegelenks. Dann steht einer Rückkehr in die Berge und auf die Ski nichts im Wege.

(aus: Ski Austria – offizielle Zeitschrift des Österreichischen Skiverbandes 12/2014)